Projektabschluss: Virtueller Behandlungsraum

Das Forschungsprojekt „Virtueller Behandlungsraum für die Akuttherapie zur ganzheitlichen Schlaganfallversorgung“ (VB-LVO) wurde in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Freiburg erfolgreich abgeschlossen. Ziel war es, durch die Entwicklung der App „mStroke“ einen frühen Informationsaustausch zwischen Rettungsdienst und Kliniken zu gewährleisten und dadurch die Zeit zwischen Notruf und Akuttherapie zu verkürzen sowie die Qualität zeitkritischer Entscheidungen zu verbessern.

Hintergrund

Schlaganfälle sind weltweit die führende Ursache für schwere Behinderungen und die zweithäufigste Todesursache bei Erwachsenen. Rund 80 % dieser Schlaganfälle sind ischämisch bedingt, oft verursacht durch den Verschluss großer Blutgefäße im Gehirn (Large Vessel Occlusion, LVO). In den ersten Stunden nach einem ischämischen Schlaganfall sind die Heilungschancen durch rekanalisierende Therapien hoch, ihre Effektivität nimmt mit der Zeit jedoch ab. Daher ist es entscheidend, dass Experten aus Rettungsdienst, Neurologie und Neuroradiologie zusammenarbeiten, um die beste Therapieentscheidung zu treffen. Eine reibungslose Kommunikation und die sofortige Bereitstellung aller erfassten Patienteninformationen sind essenziell für eine erfolgreiche Behandlung.

Innovationen und Ergebnisse

Bereits im Jahr 2021 veröffentlichte mbits ein umfassendes Konzept zur Vernetzung aller Akteure. Dabei werden die vom Rettungsdienst aufgenommenen Informationen sofort an die Zielklinik übermittelt, einschließlich eines Scores zur präklinischen Abschätzung eines großen Gefäßverschlusses und der Notwendigkeit einer Thrombektomie.

mStroke bietet die Gelegenheit, alle relevanten Daten mobil und digital zu erfassen. Durch strukturierte Anamnesevorgaben mit Hilfe eines von den klinischen Partnern entwickelten Scores und die Anleitungen zu spezifischen Untersuchungsschritten wird Expertenwissen bereits in der präklinischen Phase angewendet. Digitale Algorithmen, basierend auf aktuellen Studien und Leitlinien, schlagen den optimalen Versorgungsweg vor – von der Leitstelle über den Rettungsdienst bis zur Diagnostik in der Klinik. Diese Daten ermöglichen es dem Rettungsdienst, direkt die passende Klinik anzufahren. Durch die Weiterleitung dieser Informationen an die Zielklinik und die Live-Tracking-Funktion des Rettungsdienstes kann sich das Klinikpersonal optimal auf die Ankunft des Patienten einstellen.

Eine erste Version der präklinischen App „mStroke“ wurde im Google Play Store und im Apple App Store veröffentlicht. Der Einreichungsprozess war erfolgreich und führte zu einem voll funktionsfähigen Demonstrator, der die mögliche Integration und Funktionalität der App sowohl in präklinischen als auch innerklinischen Umgebungen bewies. Die Klinikpartner gaben wertvolles Feedback und Verbesserungsvorschläge zu den Prototypen. Eine strukturierte Befragung von Nutzern aus den Bereichen Neurologie, Neuroradiologie und Rettungsdienst bestätigte die Usability der Prototypen.

Fazit

Das Projekt VB-LVO hat einen wichtigen Schritt zur Verbesserung der Schlaganfallversorgung gemacht. Mit der mStroke App können Rettungsdienste und Kliniken effizienter zusammenarbeiten, was letztlich die Behandlungsergebnisse für Schlaganfallpatienten verbessern kann.

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